Die Sennensattlerei hat im Appenzellerland eine grosse Tradition. Sie reicht bis zum Ende des
18. Jahrhunderts zurück. Aus tiefem Respekt und aus Dankbarkeit für ihre Haus- und Nutztiere schmückten die Sennen diese mit kunstvoll, von Hand erschaffenen Motiven in verschiedenen Metallen. Die Tradition der Sennensattlerei stellt bis zum heutigen Tag einen wichtigen Bestandteil im Leben eines echten Appenzellers dar. Von weit her erkennt man einen Hiesigen an den mit Stolz getragenen Schmuck- und Trachtenstücken. Nur ein Appenzeller und allenfalls ein Toggenburger sollten sich mit diesen schmücken. Darauf legen sie mit einem Augenzwinkern viel Wert.
Ich kenne Roger Dörig seit nunmehr 15 Jahren. Unvergessen bleibt mir der Tag, an dem ich zum ersten Mal sein liebevoll eingerichtetes «Büdeli» betreten habe: Der edle Duft von feinstem Rindsleder und das Odeur von Silber strömen mir entgegen. Eine die Seele erwärmende Gemütlichkeit erfüllt das ganze Atelier. Ich schliesse die Türe und befinde mich sogleich in einer Welt, in der die Zeit stillzustehen scheint, in der Hektik und Stress gänzlich unbekannt sind. Mittendrin begrüsst mich ein Mann, in ein traditionelles Sennenhemd
gekleidet; es ist der Silberne, der Roger Dörig, die
Inkarnation der Ruhe selbst. Einzig der Blick in seine leuchtenden Augen und auf seine am Ende einer Arbeitswoche stets rauen und geschwärzten starken Hände lässt erkennen, welche unbändige Energie in diesem Künstler steckt. Die einzelnen Motive, die er zuerst in feinen, höchst detaillierten Bleistiftskizzen zeichnet, werden von ihm auf edle Materialien wie Silber, Messing oder Gold übertragen und hernach sorgfältig herausgesägt. Sodann erfüllt der rhythmische und gleichmässige Klang der Ziselierarbeit das «Büdeli». Jedes Motiv wird einzeln, während Stunden, mit Geduld und Talent zur Perfektion beschlagen. Wie viele
Hammerschläge werden Rogers «Iseli» oder Punzen wohl übertragen müssen, bis der Künstler mit dem Resultat zufrieden ist? Roger stellt die vierte
Generation seiner traditionsreichen Familie dar, die sich diesem altehrwürdigen Kunsthandwerk verschrieben hat. So wie es ihm der Grossvater beigebracht hat und mit dessen Werkzeug, kreiert und produziert Roger Zierstücke, welche einen das Leben lang begleiten. So wie der Sennengurt, den er vor 15 Jahren für mich erschaffen
hat und den ich seither jeden Tag mit Stolz und
Dankbarkeit trage.
HANDwerk – Ein Wort zusammengesetzt aus Hand und Werk. Was wäre ein Werk ohne die Hände ? Oder eine Hand ohne Werk? Diesen Fragen ist der Fotograf Thomas Biasotto in seiner eigenen Art und Weise Nachgegangen. Während Monaten begleitete Biasotto 14 Kunst-Handwerker aus dem Appenzellerland, portraitierte die Gesichter und setzte mit seiner Messsucherkamera für Ihn das zentrale immer wieder in den Fokus; Die Hand und das Werk. Entstanden ist eine Sammlung an grossartigen Photographien und Portraits sowie Kurzgeschichten über seine Gefühle, Wahrnehmungen und Erlebnissen die der „Heimwehappenzeller“ Thomas Biasotto während dieser spannenden und eindrücklichen Zeit erlebt hat.
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(Ländlerfest)
So. 08.09.24, 11:00 - 17:00
(Schwingfest)
Ferien:
So. 29.09. bis So. 06.10.