An jenem tief verschneiten Samstagmorgen, an welchem ich Christoph kennen lernen durfte, sass er im Zunfthaus zu Appenzell, alleine an einem Tisch und zeichnete in andächtiger Konzentration und Kontemplation filigrane Kuhhinterteile, eines nach dem anderen, auf einen Papierbogen. An die 4mm gross, ganze 297 Stück konnte ich darauf zählen. Mich erinnerten diese an ein Bild des bekannten Fotografen Mädel Fuchs, das ich an einer Ausstellung in Weissbad bestaunt hatte.
Wer oder was ist Christoph Fuchs?
Oder, um David Prechts Buchtitel zu zitieren: Wer bin ich (ist er) und wenn ja wie viele?
Wer er ist, ist für mich nicht allzu schwer zu
beantworten: ein sympathischer Appenzeller mit viel Humor sowie mit augenscheinlichen
handwerklichen und künstlerischen Begabungen.
Doch was ist er? Ein Steinbildhauer?
Ein Architektur-Modellbauer? Ein Maler? Ein Architekt? Ein Karikaturist? Ein Holzbildhauer?
Ich glaube, dass die Bezeichnung «ein Künstler» am zutreffendsten ist.
Das lässt jedem Betrachter die Freiheit, die
Arbeiten von Christoph Fuchs selber einzuordnen.
Die Geschichte: Die weitherum bekannten
«Chuäfödlä» zum Beispiel gehen zurück in das Jahr 2008. Christoph Fuchs erhielt an der «Art Herisau» die Möglichkeit, zum Thema «Alpstein» eine Ausstellung mitzugestalten. Er wollte etwas aus heimischem Sandstein zeigen, das einen Bezug
zum Appenzellerland hatte. Die Inspiration kam
ihm auf einem «Veemaht», zu Deutsch
Viehmarkt, in seiner Wohngemeinde. Christoph betrachtete die vor ihm, in harmonischer Formation, aufgereihten Kuhhinterteile - „Chuäfödlä“. Aus diesem Erlebnis entstand das erste in Stein
gemeisselte Relief dieser wunderschönen Tiere.
Der Arbeitsort: Staunend auf dem Vorplatz seines selbst umgebauten Bauernhauses stehend,
sehe ich dem Künstler bei seiner Arbeit zu.
Mit gleichmässigen und präzis ausgeführten Schlägen bearbeitet er einen noch rohen Brocken aus Stein. Allmählich offenbart sich eine
Silhouette, welche noch schemenhaft aneinandergereihten Kuhhintern gleicht. Die Wucht, mit welcher der Hammer auf den Meissel trifft,
hinterlässt eine grobe Struktur auf dem Stein. Immer deutlicher formen sich mehrere
Kuhhinterteile heraus, die sich zu bewegen
scheinen. Mit jedem Schlag werden kleine
Steinsplitter durch die Luft geschleudert. Sie
treffen die Hände, das Gesicht sowie den Körper von Christoph. Jeder ausgeführte Schlag formt nicht nur den Stein, sondern auch den Steinhauer selbst. Seine Sehnen sind vom jahrelangen
Umfassen des Meissels verkürzt und schmerzen.
Dies hält Christoph jedoch nicht davon ab, seine
Berufung zu leben. Nach den „Chuäfödlä“ von heute folgen bereits morgen neue
Arbeiten und Ideen.
HANDwerk – Ein Wort zusammengesetzt aus Hand und Werk. Was wäre ein Werk ohne die Hände ? Oder eine Hand ohne Werk? Diesen Fragen ist der Fotograf Thomas Biasotto in seiner eigenen Art und Weise Nachgegangen. Während Monaten begleitete Biasotto 14 Kunst-Handwerker aus dem Appenzellerland, portraitierte die Gesichter und setzte mit seiner Messsucherkamera für Ihn das zentrale immer wieder in den Fokus; Die Hand und das Werk. Entstanden ist eine Sammlung an grossartigen Photographien und Portraits sowie Kurzgeschichten über seine Gefühle, Wahrnehmungen und Erlebnissen die der „Heimwehappenzeller“ Thomas Biasotto während dieser spannenden und eindrücklichen Zeit erlebt hat.
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Zunfthaus zu Appenzell
Postplatz 8
CH-9050 Appenzell
Tel. 071 787 82 13
Do. 13.30 - 18.00 Uhr
Fr. 09.00 - 12.00 Uhr /
13.30 - 18.00
Sa. 10.00 - 16.00 Uhr
Zusätzlich geöffnet von
11.00 bis 17.00:
So. 01.12.24
So. 08.12.24
So. 15.12.24
So. 22.12.24
(Adventssonntage)
Mo. 23.12.:
11.00 bis 18.00
Di. 24.12.:
10.00 bis 14.00