Die ältesten Fundstücke, die der Töpfereikunst zugeschrieben werden können, werden auf ein Alter von mehr als 29‘000 Jahren geschätzt. Es handelt sich um verschiedene zu Tierkörpern geformte Plastiken aus Ton. Sie sollen von Mammutjägern angefertigt worden sein. Auch bei dieser Handwerkskunst nagt der Zahn der Industrialisierung und Automatisierung. Obschon ein weit herum beliebter und geachteter Beruf, ist er, in der Kunstform wie ihn Manuela lebt, vom Verschwinden bedroht.
Seit frühester Kindheit ist Manuela von dieser Handwerkskunst fasziniert. In den Ferien durfte sie jeweils bei unterschiedlichen Töpferei- und Keramikateliers lernen und arbeiten. Das Töpfern wurde zu ihrer Berufung. So machte sich Manuela bereits 1985 mit einer kleinen eigenen Töpferei selbständig. Im Jahr 2019 eröffnete sie dann mitten in Appenzell am Postplatz, auf zwei Räume verteilt, ihre kleine, feine Tonerie.
Beim Betreten ihres Ateliers spüre ich augenblicklich ein Wohlgefühl, welches diese Arbeitsräume emanieren und das mich zum Verweilen einlädt.
Die Einrichtung ist funktional und gemütlich. Im hinteren Teil ihrer Tonerie stehen eine Drehscheibe, ein Ofen und ein kleines Pult, an dem die Künstlerin ihre Kreationen skizziert und entwirft.
Ein Wandgestell, auf welchem Manuela ihr
Rohmaterial bei korrekter Temperatur lagert.
Dezente Musik spielt im Hintergrund. Ich nehme einen erdigen Duft wahr. Eine starke Sinnlichkeit durchströmt den Raum. «Die Erde, der Ton aktiviert alle Sinne», erklärt mir Manuela. Die Handwerkerin, der Duft, der Raum, die Sinnlichkeit, ich registriere alles als eine harmonische Einheit.
Manuela setzt sich an ihre Töpferscheibe, schneidet sich einen Quader feuchte Tonerde zurecht, klatscht ihn mit einer sicheren, kurzen und kräftigen Bewegung auf die Drehscheibe.
Dann bringt sie die Tonmasse in die gewünschte Grundform und lässt die Scheibe rotieren.
Fasziniert von ihren von nassem, cremefarbenen Ton gezierten Händen, richte ich meinen Mess-
sucher auf sie und fotografiere, wie mühelos, schwebend in ihren Händen, ein in Auftrag gegebener Krug entsteht. Es erfordert ein aussergewöhnliches Augenmass, gepaart mit einem untrüglichen Gefühl für Proportionen, ganz zu schweigen von der Fingerfertigkeit.
Natürlichkeit und Einfachheit als tägliche Bereicherung. So empfindet Manuela ihre Arbeit.
Ihr Motto lautet: «Ist man sich selber treu bei seiner Kreativität und bei der Arbeit, dann ist das Endergebnis einfach pures Glück...»
HANDwerk – Ein Wort zusammengesetzt aus Hand und Werk. Was wäre ein Werk ohne die Hände ? Oder eine Hand ohne Werk? Diesen Fragen ist der Fotograf Thomas Biasotto in seiner eigenen Art und Weise Nachgegangen. Während Monaten begleitete Biasotto 14 Kunst-Handwerker aus dem Appenzellerland, portraitierte die Gesichter und setzte mit seiner Messsucherkamera für Ihn das zentrale immer wieder in den Fokus; Die Hand und das Werk. Entstanden ist eine Sammlung an grossartigen Photographien und Portraits sowie Kurzgeschichten über seine Gefühle, Wahrnehmungen und Erlebnissen die der „Heimwehappenzeller“ Thomas Biasotto während dieser spannenden und eindrücklichen Zeit erlebt hat.
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13.30 - 18.00
Sa. 10.00 - 16.00 Uhr
Zusätzlich geöffnet:
So. 11.08.24, 11:00 - 17:00
(Ländlerfest)
So. 08.09.24, 11:00 - 17:00
(Schwingfest)
Ferien:
So. 29.09. bis So. 06.10.