Der Beruf des Kunstschmiedes gehört zu den
ältesten Handwerksberufen überhaupt. Die
Blütezeit erreichte diese Handwerkskunst in der Barock- und Rokokozeit, in der aufwändig
verzierte Gitter hergestellt wurden.
Aurel Wyser ist ein Mann, der sich bereits als
Jugendlicher diesem Handwerk verschrieb.
Am Morgen, an dem ich die Werkstatt von Aurel betrete, spüre ich sogleich die schweisstreibende Kraft, die Hitze und den arrhythmischen Klang seiner Hammerschläge, die den Raum
durchdringen. Es ist heiss. Bevor das Eisen warm gebogen und weissglühend geschmiedet werden kann, muss es im Gasofen erhitzt werden, bis es kirschrot ist. Der schwere Bär des Lufthammers staucht und streckt das Material mit schnellen Schlägen. Aurels Hände sind gross und kräftig. Sie bewegen sich im perfekten Einklang
mit seinen Gedanken.
Ornamente werden mit einer unbeschreiblichen
inneren Ruhe angefertigt, mit einer Ruhe, die im Kontrast zur hohen Geräuschkulisse in seinem Atelier steht. Aurels schnelle Bewegungen sind in der wenig lichtdurchfluteten Werkstatt mit
meiner Leica nicht einfach festzuhalten. Die
dunklen Oberflächen und Aurels Rhythmus
fordern das Letzte meines Könnens. Das manuelle Fokussieren mutet sich intuitiv an.
Es ist wie im Sprichwort: „Das Eisen muss
geschmiedet werden, solange es heiss ist.“
Aurels Bewegungen sind rasant und meisterhaft präzis. Der Schweiss auf seiner Stirn tropft auf das über 1000 Grad heisse Eisen, während er mit seinen Händen in das entstehende Kunstwerk das
Ebenbild seiner Seele hämmert.
Das Eisen, die Glut, das entstandene Werk sind sein Herz, sein Leben.
HANDwerk – Ein Wort zusammengesetzt aus Hand und Werk. Was wäre ein Werk ohne die Hände ? Oder eine Hand ohne Werk? Diesen Fragen ist der Fotograf Thomas Biasotto in seiner eigenen Art und Weise Nachgegangen. Während Monaten begleitete Biasotto 14 Kunst-Handwerker aus dem Appenzellerland, portraitierte die Gesichter und setzte mit seiner Messsucherkamera für Ihn das zentrale immer wieder in den Fokus; Die Hand und das Werk. Entstanden ist eine Sammlung an grossartigen Photographien und Portraits sowie Kurzgeschichten über seine Gefühle, Wahrnehmungen und Erlebnissen die der „Heimwehappenzeller“ Thomas Biasotto während dieser spannenden und eindrücklichen Zeit erlebt hat.
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So. 01.12.24
So. 08.12.24
So. 15.12.24
So. 22.12.24
(Adventssonntage)
Mo. 23.12.:
11.00 bis 18.00
Di. 24.12.:
10.00 bis 14.00